Splitscreen_Inst.

Video & Installation, 2023
Single-Channel Video: 4K, 12 min
Installation: 75 cm x 135 cm x 56 cm
5 Bildschirme, 5 Medienplayer & Halterung

 

Reliefartig sind fünf unterschiedlich grosse Bildschirme, einander überlappend, an der Wand installiert. Zu Beginn der zwölf minutigen Videoarbeit sehen wir die Hände des Künstlers, welche in den Displays jeweils leere, weisse Videofenster platzieren. Im kleinsten Bildschirm erscheinen Finger, welche von der Rückseite auf die Bildschirmoberfläche drücken, bis die Oberfläche bricht. Für die Aufnahmen schob sich Timo Ullmann zwischen die Lichtquelle des Geräts und dessen Screen. Auf den anderen Displays folgen Ellenbogen, Knie, Fuss und Kopf, die ebenfalls durch den Druck von innen nach aussen die Bildschirmoberfläche zersplittern. Die Körperteile wirken wie abstrakte Silhouetten aus einem Schattentheater. Die provozierten physischen Bildstörungen, die flimmernden Linien und zerfliessenden Flüssigkristalle werden zu grafisch anmutenden Zeichnungen und über die einzelnen Displays hinweg ergibt sich eine dynamische Bildkomposition. Anschliessend weitet der Künstler im Touchscreen Gestus den Bildausschnitt des mittleren Videos über alle Bildschirme aus und sorgt – wie in einem Theaterstück – für einen Szenenwechsel. Die Begrenzung des physischen Rahmens wird überwunden und die fünf Screens werden zu einer Bildfläche. Gegen Ende des Videos sind erneut die Hände des Künstlers zu sehen, welche die Komposition Bildschirm für Bildschirm demontieren.
In der verschachtelten und mehrdimensionalen Arbeit werden die Bildschirmoberflächen, aber auch die Bildkomposition und der abgebildete Körper des Künstlers zersplittert und fragmentiert. In der installativen Umsetzung erhalten die Videos einen raumgreifenden Körper, wobei mit überraschenden Wendungen die Grenzen zwischen den Screens aufgelöst werden.

 

 
Videodokumentation Rathaus Aarau, 2023