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Videoinstallation | 2015/16
6 Webcams, Flachbildschirm, Computer, Fenster
130 cm x 80 cm x 10 cm

 

Mit einem digitalen Fenster, welches die Aussicht aus dem TRUDELHAUS aufnimmt und gleichzeitig verfremdet, schafft Timo Ullmann eine irritierende Verdoppelung, in der sich in der visuellen Rahmung das Geschehen zeitlich und räumlich zu fragmentieren beginnt. Die Bilder tauchen durch die Überlagerung verschiedener Momentaufnahmen zeitweilig in die digitale Abstraktion ab, reproduzieren sich permanent und ruhelos zwischen Datenspur und Datenverlust, denn das System kodiert, kombiniert und kreiert Informationen in der zeitlichen Schichtung konstant neu. Dank dem Blick aus dem Gebäude lassen sich die Bildsequenzen mit dem Jetzt abgleichen. Das Fenster, ob digital oder real, wird zum Interface, welches Trennlinie und Zugang zugleich darstellt. Das digitale System speist sich von den realen Begebenheiten – oder ist es umgekehrt? Durch die Kameraoptik wird zudem der harmlose Blick auf die Strasse zu einem überwachenden Akt.
Mit seinen Werken, die sich mit den Schnittstellen medialer und realer Bildwelten und deren Auflösung durch technische Prozesse beschäftigen, wirft der junge Künstler ungewohnte und auch kritisch-reflexive Blickweisen auf die medial geprägte Gegenwart.

 

Andrina Jörg, Kuratorin

 

 

Die Arbeit wird fortlaufend auf neue Ausstellungsräume angepasst und tritt mit diesen in einen inhaltlichen und formalen Dialog. Bisherige Ausführungen:
  • sichten, Trudelhaus Baden
  • /shift , Jungkunst Winterthur
  • aus/sichten, Kunsthaus Interlaken
  • sichten/schichten/schiften, Aargauer Kunsthaus