RGB-Siebdrucke, 2023
50 cm x 35 cm
PLIKE schwarz 330 g/m2

 

Das physische Einwirken auf den Bildschirm, ja der bewusst zerstörerische Akt durch den Künstler, bildet ein Kernmotiv der Ausstellung. Durch das analoge Eingreifen stört und verändert der Künstler die einstige Optik und Funktion der digitalen Bilddarstellung. Im Zusammenwirken entstehen zufällige, abstrakte, organisch anmutende Strukturen, die einen an leuchtende Satellitenbilder bei Nacht oder an das Federkleid eines Pfaus erinnern mögen. Abgefilmt oder als fotografische Nahaufnahme finden die Bilder zurück ins Werk und erzeugen – von LEDs oder Videos hinterleuchtet – magische Tiefenwirkungen (siehe etwa «split_video_print_edition», «split_video_print_9screens» und «printscreen_photoframe»).

Doch wie lassen sich diese ephemeren Kristallbilder festhalten? Glauben wir zu wissen, dass die additive Farbmischung von Rot, Grün und Blau einzig Medien wie Bildschirmen vorbehalten ist, und sich somit nicht drucken lässt, hat Timo Ullmann in Lorenz Bögli jemanden gefunden, der das Gegenteil beweist. In einem speziellen RGB-Siebdruck[sic]-Verfahren druckt dieser reflektierende Pigmente auf schwarzes Papier. Dadurch erhalten Ullmanns «Sreenprints» eine schimmernde Oberflächenstruktur und wirken als wäre das Licht des Bildschirmes auf Papier gebracht worden.

 

Julia Schallberger

Auszug Ausstellungstext «split_», Rathaus Aarau 2023